Vorsicht vor Lästerer!

Ich kannte sie nicht, aber sie trat einen Schritt näher und sagte, “Schrecklich, wie der Mann rum läuft.” Zuerst wunderte ich mich über wem sie sprach, aber als ich ihre Kopfbewegung in Richutung eines jungen Mannes folgte, erkannte ich, was sie wollte. Lästern.

Meine Wangen erhitzten sich. Nicht, weil der ahnungslose Mann tatsächlich wie ein Clown herum lief, sondern weil diese Frau es wagte mit einer fremden Person, nämlich ich, über einen anderen fremden Menschen, zu lästern. Mir war es egal, ob sie recht hatte oder nicht. Und mir war es auch egal, ob dieser Mann einen schlechten Kleidungsstil hatte oder nicht. Aber was mir nicht egal war war, wie sie erhoffte, mit mir in ein Gespräch, auf den Kosten eines anderen Menschen, zu kommen. Am liebsten hätte ich gesagt, dass dieser junge Mann mein Partner ist, der aufgrund einer Krebserkrankung nur noch sechs Monate zu leben hat und aus diesem Grund das anzieht, wonach ihm schon immer zumnute war. Doch ich sagte nichts und zog mich in ein Revier zurück, das von ihren Lästereien nicht markiert war.

Warum ich lästern nicht mag
Ich möchte mit Dir ehrlich sein: Ich habe öfters über andere gelästert; besonders während der Schulzeit. Manchmal entstand es durch ein Gespräch in der Klassenruppe, wo ein interessantes Thema fehlte; dann mit einer Freundin, die ich mit neuen “Infos” über einer anderen Person beeindrucken wollte; und manchmal einfach nur aus lange Weile. Heute muss ich gestehen, dass ich es hasse und verabscheue! Ich bin nicht stolz darauf, über andere gelästert zu haben und ich versuche so gut ich kann, dieses widerliche Verhalten im Leben zu vermeiden. Warum?

  1. Was wäre, wenn dieser Mann tatsächlich mein Freund gewesen wäre und nur noch sechs Monate zu leben hätte? Wie hätte diese ältere Frau wohl reagiert? Und vor allem: Wie hätte ich reagiert? Eins ist klar: Es hätte sehr sehr weh getan. Nicht für diese Frau, sondern für mich.
    Der Punkt ist: Wir wissen nie, was andere gerade durchmachen müssen. Wir wissen nicht, womit sie gerade zu kämpfen haben. Und aus diesem Grund sollten wir andere stets so behandeln, als ob sie gerade durch eine schwierige Zeit ihres Lebens gehen, denn meistens ist das auch tatsächlich der Fall!
  2. Wenn andere mit Dir über andere lästern, besteht höchstwahrscheinlich die Tatsache, dass sie das gleiche mit anderen über Dich tun. Lästern.
  3. Es gibt genug Probleme, womit jeder von uns zu kämpfen hat, also warum die kostbare Energie darin investieren, über die Probleme von anderen zu lästern? Viel klüger wäre es, seine Energie in seine eigenen Problemen zu stecken, um schnellstens eine Lösung zu finden.
  4. Lästern ist was für Schwache. Es ist einfach, über andere zu tratschen. Helfen ist was für Starke. Es ist nicht einfach, über andere zu sprechen und anschließend gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, um der Person eine Hilfe zu sein.
  5. Es macht hässlich! Ich habe festgestellt, dass das Lästern tatsächlich die natürliche Ausstrahlung im Gesicht zerstört und mit der Ausstrahlung einer Hexe ersetzt. Ich habe noch nie eine Frau gesehen, die wunderschön aussah, während sie über einer anderen tratschte.
  6. Es steht einfach niemanden! Also lass die Finger davon!
  7. Es trägt nichts zu einer besseren Gemeinschaft bei. Das Lästern baut Mauern, statt Brücken, zwischen uns Menschen auf. Vor allem dann, wenn man seine Meinung abschließt, ohne die tatsächliche Wahrheit erfahren zu wollen.
    Viele, die lästern, interessieren sich gar nicht mal für die wahre Tatsache, sondern brauchen einfach nur Themen zum tratsschen. Das führt dazu, wie sie andere immer mehr und mehr aus dem Weg gehen.

Es gibt unendlich viele weitere Punkte, warum ich es nicht mag und bei anderen nicht unterstützen werde.

Wenn Du es genauso verabscheust wie ich, dann sind hier ein paar Tipps, wie Du dagegen angehen kannst:

  • Wenn jemand anfängt über eine bestimmte Person zu lästern, dann gehe nicht auf das Gespräch ein. Am besten Du gestehst offen und ehrlich, dass Du diese Person nicht so gut kennst und aus diesem Grund keine Urteile schließen kannst. Es spielt keine Rolle, ob Du dann als Mutter Maria dargestellt wirst. Viel wichtiger ist, selbst ein Rebel zu werden/ bleiben und sich nicht mit der Masse mitziehen zu lassen! Viel zu viele von uns lassen sich von anderen Menschen und deren Meinungen beeinflussen und stehen nicht mehr zu sich selbst. Lass es gar nicht so weit kommen!
  • Lenke vom Thema ab.
  • Schlage vor, über das Thema zu sprechen, wenn diese betroffene Person anwesend ist.
  • Frage, ob es im Gespräch um die Suche einer Lösung geht. Was bringt es, über die Probleme von anderen zu lästern, wenn man nicht mal daran interessiert ist, Lösungen anzustreben?
  • Gestehe direkt, dass Dich das nichts angeht. Leider kommt es zu oft vor, wie andere mir Infos über andere geben und ich habe mich nie richtig getraut die Ansage zu machen, dass ich das nicht hören will. Heute achte ich darauf, mutig zu sagen, “Tut mir leid, aber das geht mich nichts an, was XY und XY an verschiedenen Orten im Haus tun, wenn die Kinder im Sommercamp sind.”

Ich hoffe, Dir hat dieses Artikel gefallen. :-)

 


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