Auch wenn das Leben kein Picknick ist, es gibt sicherlich jede Menge Dinge, worüber Du Dich trotzdem freuen kannst. Manchmal glaube ich, dass wir Menschen viel zu viel dazu tendieren, mit unseren Augen auf die negativen Dinge gerichtet zu sein. Wir beschweren uns über dieses und jenes. Dabei übersehen wir all die guten Dinge, die unser Leben verschönern, vereinfachen oder bereichern.
Als ich an Krebs erkrankte, sah ich verständlicherweise keine guten Dinge mehr im Alltag. Ich war mit meiner Aufmerksamkeit nur auf die Erkrankung und Therapie fixiert. Eines Tages entschied ich mich für radikale Dankbarkeit. Radikal? Ganz genau, weil wenn man in einer ganz miserabelen Situation steckt, dann braucht man eine radikale Denkweise oder Einstellung, um wieder daraus zu kommen. Mit radikaler Dankbarkeit boxte ich mich durch die Chemotherapie. Ich fing an intensiv auf die vielen guten Dinge zu schauen, die diese Zeit mit sich trug, wie zum Beispiel die liebevollen Krankenschwestern, gesundes Essen, Medizin gegen Magenschmerzen, die vielen bunten Mützen, die ich häkelte und die Zeit, die ich für mich alleine hatte.
“Nur weil ich krank bin, muss ich mich nicht gehen lassen”, sagte ich gerne während meiner Chemotherapie und schminkte meine Lippen.
Vielleicht gibt es einige Dinge, die Dich momentan stören. Aber vielleicht gibt es dafür jede Menge andere Dinge, die Dein Leben segnen. Vielleicht ist es die Gesundheit, gutes Essen, ein warmes Zuhause, liebevolle Mitmenschen, eine Familie, Kinder, Freunde oder ein paar Kröten im Geldbeutel. Vielleicht sind es ganz andere Dinge und vielleicht hast Du sie vergessen, weil Du vielleicht zu sehr mit Deiner Aufmerksamkeit auf das Schlechte fokussiert bist.
Wie wäre es Dich an die guten Dinge in Deinem Leben zu erinnern? Schaden kann es nicht. Im Gegenteil, es könnte Dir vielleicht genauso helfen wie mir, als ich krank war. Ja, es könnte Dich vielleicht daran erinnern, dass Dein Leben gar nicht so übel ist, wie Du denkst.