Würdest du Biomüll von gestern für heute zubereiten? Oder von vorgestern? Der Gedanke scheint unausstehlich zu sein. Wer würde denn sowas machen? Abfall aus dem Mülleimer holen und für sich selbst auf einem Teller servieren? Nun ja, wir machen es nicht mit Abfall, aber mit unseren Gedanken fast jeden Tag.
Ein neues Jahr steht vor der Tür und ich frage mich nicht, was ich alles erleben möchte, sondern was ich alles vergessen will. Zu oft greife ich zu schlechte alte Gewohnheiten, Erinnerungen oder Denkweisen, die für meinen Verstand nicht gesund sind. Sei es ein dramatischer Streit, ein trauriges Geschehen oder etwas, worunter mein Herz lange leiden musste. Es hilft einem selbst nicht weiter, wenn man das Negative von diesem Jahr mit in das Neue rein nimmt.
Schlechte Erfahrungen sind nicht dafür da, dass man sich an sie fest hält. Die Lektion sollte man im Herzen behalten, aber das Schmerzhafte muss man vergessen. Genauso wie du kein Bioabfall von gestern essen würdest, solltest du ebenso keine alten Denkweisen, die dich im Leben gehindert haben; schlechte Erfahrungen, die dich stark verletzten oder alte Wunden für deine Seele erneut “zubereiten”.
Bevor du dir mehrere Pläne für das neue Jahr schmiedest, versuche als aller erstes das zu entsorgen, was dich hindern könnte, diese neuen Pläne in Angriff nehmen zu können. Zu oft überlegen wir uns unsere Vorsätze für das neue Jahr, aber Vorsätze können nicht passieren, wenn im Herzen Müll von gestern herrscht.