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Wenn es bloß so einfach wäre

Ziegelsteine in Mauer

Wenn wir unsere Probleme mit einer schnellen Lösung genauso “stopfen” könnten, wie die Ziegelsteine es bei dieser Mauer tun, wäre dann unser Leben wirklich einfacher? Vielleicht denken wir es, aber ich glaube das ist nicht der Fall.

Manchmal muss ich inne halten und über all die Herausforderungen, Schwierigkeiten und Probleme nachdenken, die mir bis jetzt im Leben passiert sind. Es gab unheimlich viele Male, wo ich sie am liebsten schnell zur Seite geschoben hätte. Ganz nach dem Motto, Schwamm drüber und weiter geht´s. Doch so einfach ist es nie gewesen. Im Gegenteil, viele Probleme steckten mich in eine Situation, die mich zum kämpfen gezwungen hat. Eine andere Wahl blieb mir nicht, als zu rebellieren und mir einen Sieg zu erarbeiten, so mühsam es auch war. Okay, natürlich blieb mir auch die Option, das Handtuch zu werfen. Aufzugeben mochte zwar für den Moment eine Erlösung sein, aber langfristig gesehen hätte es mich mein ganzes Leben lang geplagt, mich selbst so schnell in die Tonne geworfen zu haben.

Ich muss ehrlich gestehen, viele Probleme waren notwendig für mich und mein Leben. Ich glaube es sind nicht die einfachen, schönen und entspannten Zeiten, die uns klüger, geschickter, stärker, stabiler, cleverer, erfolgreicher, (lebens-)fähiger, bodenständiger, demütiger, bedachter, begabter, weiser, reifer, berufener, geeigneter, “nützlicher” (für sich selbst und für andere, denn es sind unsere Geschichten, die am meisten helfen können), vernünftiger, gelehrter, geistreicher, aufgeweckter, achtsamer, klarer, verständnisvoller, mitfühlender, erfinderischer, diplomatischer, scharfsinniger, fitter, vorausschauender, feinfühliger, vernünftiger, raffinierter und ausdauerfähiger machen. Nein, ich glaube es sind die Erschwernisse, die für all diese wertvollen Prozesse verantworlich sind. Es hängt jedoch von uns ab, für welchen Weg wir uns entscheiden. Vor jedem Problem befinden sich nämlich zwei Wege und wir können nur einen Weg gehen.

Weg A) Aufgeben und jammern.
Weg B) Aufstehen und das Beste aus sich rauszuholen, um eines Tages über das Problem lachen zu können.

Entweder... oder...Zurück zur Frage: Wäre das Leben wirklich einfacher, wenn wir unsere Probleme problemlos zur Seite schieben könnten? Wäre das Leben wirklich einfacher, wenn wir unsere Probleme ignorieren könnten? Ja, es wäre für einen gewissen Zeitraum vielleicht einfacher, aber irgendwann werden uns neue Probleme einholen, die sogar schneller zu Stande kommen, weil wir aus dem Problem davor nichts “nützliches” gezogen haben. Jedes Problem gibt uns nämlich die Möglichkeit, etwas hinzu zu lernen und uns widerstandsfähiger zu machen. Wenn wir dieses verstehen und suchen, werden andere Probleme nicht mehr so schnell ein “Problem” sein.

Aufgrund einiger Erschwernisse, die mir passiert sind, betrachte ich heute gewisse Probleme als Mücken, anstatt als Elefanten. Ich lache über sie, denn ich habe inzwischen eine Art “Hornhaut” bekommen. Das heisst nicht, dass ich mich heute als Wonderwoman sehe. Nein, ich weiss, dass ich weiterhin zerbrechen kann. Ich weiss aber auch, dass Dinge, die mich früher zerbrochen haben, es heute nicht so schnell wieder schaffen.

Not macht erfinderisch. Schwierigkeiten machen stark. Probleme machen klüger. All dies ist möglich, wenn Du nach dem Hinfallen wieder aufstehst, den Dreck von den Schultern rüttelst, Deine Krone wieder zurecht rückst, und weiter gehst.

Wie geht dieses “Wiederaufstehen”? Ganz klar! Es hängt von Deinen Handlungen ab. Diese können wie folgt sein:

  • Vielleicht brauchst Du einen Perspektivenwechsel. Mir fällt immer wieder auf, dass viele Probleme sich von selbst (auf)lösen, wenn ich die Perspektive auf bestimmte Ideen oder Pläne ändere. Manchmal bin ich zu sehr von meinen Entscheidungen überzuegt. Ich denke, dass ich das Richtige tue, doch dann holt mich die Realität ein. Ich stelle fest, wie ich mich wieder überschätzt habe und meine Pläne anders angehen muss. Das heisst aber nicht, dass ich sie komplett streichen sollte. Nein, wenn etwas nicht einwandfrei funktioniert, dann ändere den Weg zum Ziel, aber nicht das Ziel an sich.
  • Hole Dir Rat oder Hilfe. So sehr Du es Dir wünscht, aber Du wirst nicht alles im Leben alleine schaffen können. Hole Dir Ratschläge von nahliegenden Personen. Manchmal können andere unsere Situationen besser einschätzen und verstehen, als wir selbst, weil sie sie von der Distanz betrachten. Vielleicht fehlt es Dir nicht an Kraft und Ideen, sondern an Hilfe und Unterstützung.
  • Wann hast Du das letzte Mal eine Auszeit gehabt? Eine Pause? Einen freien Tag? Womöglich ist es das, was Du momentan brauchst. Ich persönlich stelle immer wieder fest, wie ich viele Schwierigkeiten besser klären kann, nachdem ich Abstand von sie genommen habe. Das Problem ist nicht, dass wir Probleme haben. Das Problem ist, dass wir dann über nichts anderes mehr denken. Dadurch bauschen wir unsere Probleme nur künstlich auf und verlieren die Sicht für eine Lösung. Darum: Nehme Abstand, nehme Dir einen freinen Tag (zum Beispiel den Sonntag, denn dafür ist er da) und verbiete es Dir selbst, an diesem Tag über das Problem nachzudenken. Stattdessen, tue etwas, was nichts mit dem Problem zu tun hat. Gehe spazieren, lese ein schönes Buch oder gucke einen inspirierenden Film. Solange das Problem nicht Dein Kopf kosten wird, hat es Zeit zu warten.
  • Wird Dein Problem in fünf Jahren noch ein wichtiges Thema sein? Diese Frage wird zwar nicht Dein Problem “weg zaubern”, aber es kann helfen die Dinge mal realistisch zu betrachten. Viele unserer Probleme sind ziemlich bedeutungslos, überflüssig und eigentlich sogar lächerlich. Das findest Du heraus, indem Du DIr diese Frage stellst. Also: Keep calm and stop giving yourself problems, that aren´t really problems!
  • Hör auf Dein Herz, denn Dein Herz kennt manchmal (oder sogar ziemlich oft) die besten Wege für Lösungen. Es gibt viele Dinge, die Dein Verstand nie verstehen wird, sondern nur Dein Herz. Warum Du zum Beispiel eine bestimmte Idee anders angehen solltest; warum eine Person, auf die Du länger wütend bist, eine Verzeihung verdient; warum ein gewisses Projekt nicht gut für Dich sein wird; oder warum ausgerechnet jetzt, wo Du eigentlich so viel zu tun hast, eine kleine Pause besser für Dich wäre. Gib Deinem Herzen eine Chance, Dein Wegweiser zu sein. Dein Verstand weiss leider nicht immer, was gut oder falsch ist. Dein Herz schon.

Dies sind nur ein paar Beispiele für Handlungen, die dafür sorgen, wieder aufzustehen. Es gibt sicherlich viel mehr und nun liegt es an Dir, wofür Du Dich entscheiden wirst.

Zum Abschluss: Ein Video über einen Teebeutel, der Dich und das Leben gleicht…

Neues von Kollegin Jasmin – Andros, 04/16

150 Schüler bekommen neue Hoffnung für Veränderungen!

851312556_15863795371720953364Meine Kollegin Jasmin und ihr Team wurden auf Andros (eine Bahamas Insel) dazu eingeladen, in einer High School Schule vor 150 Schülern einen Vortrag zu halten. Die Themen basierten hauptsächlich auf die Wichtigkeit der Bildung, damit die Schüler diesen wertvollen Abschnitt ihres Lebens mit mehr Motivation, Ehrgeiz und Ernsthaftigkeit entgegen kommen können. Hinzu spielte das Thema die Persönlichkeitsentwicklung eine große Rolle. Jasmin und ihr Team teilten Lektionen und Geschichten aus ihrem eigenen Leben als Sozialarbeiter mit. Es gab jede Menge Erfahrungsgeschichten, von denen die Schüler sich die eine oder andere Erkenntnis rausnehmen konnten.  Aqkp-NGdFyVbqvRQEivHRkQrUgSISfq3JPTlzSzlFjgh
Als man den Schülern fragte, was sie an sich selbst ändern würden, wenn sie es könnten, antworteten die meisten mit, “Meine Einstellung” und “Gewalt und Weltfrieden”. “Wir waren sehr stark gerührt von der Sehnsucht der Kinder für positive Veränderungen in ihrem Leben”, erklärt die Jasmin, “darum besprachen wir nach unserem Vortrag zusammen in mehreren Gruppen, welche Schritte man angehen kann, um diese Veränderungen langsam und stetig in Bewegung zu setzen. Schließlich geht es darum, dass man nicht komplette absolute Veränderungen an einem Tag erreichen muss, denn das ist nicht möglich. Nein, es geht darum, einen Fuß nach dem anderen zu setzen. Einen Tag nach dem anderen zu leben. Eine kleine Veränderung nach der anderen umzusetzen. Eine Tätigkeit nach der anderen zu tun, jedes Mal mit etwas mehr Mühe. Schritt für Schritt nähert man den Erfolg.”

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Was den Schülern am meisten rührte waren die persönlichen Geschichten, die Jasmin und ihr Team erzählten. “Ich habe nicht nur über Probleme gesprochen, sondern vor allem über Lösungen. Die Kinder brauchten Denkanstöße für Lösungen. Viele bedankten sich nach der Gesprächsgruppe bei mir, weil sie die eine oder andere Lösung aus meinem Leben auch als Lösung für ihr eigenes Leben erkannten.”
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“Es geht nicht um das Problem, sondern um die Lösung!”

Jasmin´s Hoffnung ist, dass dieser Tag eine kleine Markierung in den Herzen von den Schülern hinterlassen wird. Eine Markierung, die helfen soll, seine eigene Zukunft mit einer größeren Vision und Perspektive zu betrachten.

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Wann wirst Du sterben? Bevor oder nachdem Du beerdigt worden bist?

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Irgendwann wird es jedem von uns treffen. So sehr wir dieses Thema gerne verdrängen. Wir alle werden eines Tages sterben, ob es uns gefällt oder nicht. Ich persönlich habe diese Tatsache akzeptiert. Was ich jedoch nicht akzeptieren werde, besonders was mein Leben betrifft, ist zweimal zu sterben. Viele von uns tun das bereits. Sie erleben zum einen den Tod, wo ihr Herz stehen bleibt, aber davor zusätzlich den Tod, wo ihr Leben stehen bleibt.

Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird, zu leben.
– Marcus Aurelius

Wann wirst Du sterben? Bevor oder nachdem Du beerdigt worden bist? Wann wird Dein Leben beginnen?

Fange an!

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Du willst Veränderungen? Ein anderes/ neues Leben? Erfolg? Fortschritte? Aufstiege? Dann fange an! Fange an, die ersten Schritte dafür umzusetzen. Sich ein neues Leben mit neuen Möglichkeiten vorzustellen ersetzt nicht die Handlung dafür. Viele von uns wünschen sich Errungschaften, aber die wenigsten erkennen den Unterschied zwischen wünschen und tun.

Tue, mache, fang an! Egal was Du tust, komm in Bewegung!

Neues von meiner Kollegin Jasmin! – Bangkok, 11/2015

Meine Kollegin Jasmin ist eine freiwillige Sozialarbeiterin, die mit ihrem Team weltweit bei humanitären Projekten mitwirkt. Durch finanzielle Unterstützung von Privatpersonen, Vereinen und Geschäftsinhabern verschafft sie sich diese Möglichkeit.

Jasmin

Im November 2015 fand die weltberühmte “One Young World” Konferenz in Bangkok statt. Ziel und Zweck der Konferenz ist die hellsten jungen Menschen aus der ganzen Welt zu versammeln und sie zu befähigen, untereinander dauerhafte Verbindungen herzustellen, um gemeinsam positive Veränderungen zu erbringen. Mehr dazu auf https://www.oneyoungworld.com/ .
One Young World Konferenz
Als Sozialunternehmerin hatte Jasmin die Gelegenheit bei diesem Kongress mitzuwirken. Sie lernte viele Menschen kennen, ob aus Japan, USA oder Süd-Afrika, mit denen sie inspirierende Gespräche austauschen konnte. Einige dieser Personen suchten bei ihr nach Rat, was deren momentane Lebenssituation betraf. Andere tauschten mit ihr Ideen aus, um unsere Welt positiv beeinflussen zu können.

Jasmin und Kampfsport-Lehrerin
Jasmin (rechts) lernte eine junge Frau kennen (links), die von ihrem Ex-Ehemann misshandelt worden ist. Sie schaffte es, von der Gewalt ihres Mannes zu entkommen und gründete daraufhin eine Selbstverteidigungsfirma für Frauen. Durch ihre Firma konnte sie viele junge und ältere Frauen helfen, einer Vergewaltigung oder Misshandlung zu entkommen.

“Wenn du irgendetwas tust, das einen bedeutenden Wert hat, wie zum Beispiel eine positive Veränderung in deiner Umwelt zu erzielen, dann kannst du mit Drohungen rechnen. Erfolgreiche Veränderungen kommen gerne mit Drohungen”, erklärte sie, denn wenig später, nachdem sie die Firma gründete, erhielt sie jede Menge Drohbriefe.

“Viele der Menschen, die etwas großes und weltbewegendes auf die Beine gestellt haben, waren meistens die, die selbst verletzt worden sind”, berichtet Jasmin. Sie begegnete viele Personen, die eine Organisation für misshandelte Kinder, Jugendliche oder Erwachsene gegründet haben, weil deren Hintergrund mit diesem Bereich im Einklang ist. “Einige Geschichten schockierten mich bis unter die Haut. Doch dann wiederum freue ich mich über die daraufhin entstandenen Ideen, Verbände oder Vereine. Sie helfen heute andere, die Kraft, Hoffnung und Lebensfreude zu bewahren. Hinzu verschaffen diese Projekte für Betroffene die Möglichkeit, ein neues Leben zu beginnen.”

Kontakte knüpfen

Eine weitere besondere Kontaktaufnahme machte Jasmin mit einer Frau, die in Japan im Medienbereich berufstätig ist. Freiwillig unterstützt sie junge Frauen im Alter von 12 bis 18 Jahren, die Opfer von der Nuklearkatastrophe von Fukushima waren. Diese Frauen werden für ihr Leben lang unfruchtbar sein und leiden unter der Angst, nie wieder von einem Mann geliebt zu werden. Sie befürchten ein einsames Leben ohne Partner. Um sie vor Leid, Herzweh und Einsamkeit zu bewahren, gründete die Angestellte eine Organisation, um sie finanziell, mental und seelisch zu unterstützen.

Im Großen und Ganzen war diese Erfahrung auf der Konferenz eine unverzichtbare wertvolle! Jasmin konnte jede Menge Kontakte knüpfen und freut sich über viele neue Ideen und Pläne, die sie mit ihrem Team langsam und stetig umsetzen wird. “Es tut weh mit schweren Enttäuschungen konfrontriert zu werden. Doch die Wunden können schneller heilen, wenn man diese Erfahrung nutzt, um anderen zu helfen. Indem wir selbst mal verletzt worden sind, können wir andere besser verstehen und unterstüzen. Diese Konferenz in Japan inspirierte mich zutiefst. Es motiviert mich mit eigenen Augen gesehen zu haben, wie so viele Menschen ihre eigenen Narben nutzen, um anderen zu helfen und stärken.”

Eine weitere Inspiration der Konferenz war, weiterhin an das Gute in Menschen zu glauben. Als Sozialunternehmerin hat Jasmin mehrere furchtbare Dinge sehen müssen. Viele dieser Ereignisse wiederspiegelten u.a. die Bosheit der Menschheit wieder. Eine Konferenz dieser Art füllte Jasmin´s Herz mit Hoffnung. “Es hat mir geholfen, zuversichtlich zu bleiben. Die Menschheit hat jede Menge schreckliche Taten vollbracht, aber dennoch gibt die, die wundervolle, faszinierende und liebevolle Taten vollbringen. Diese Zuversicht werde ich nie verlieren. Die Zuversicht, dass es trotz der Bosheit auf dieser Welt noch viel Liebe vorhanden ist”, berichtet Jasmin. Obwohl sie mir diese Zeilen schrieb, spüre ich ihr Lächeln bei diesem Satz.