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Das unfaire Leben

Ein sche.... Job

Auch wenn das Leben kein Picknick ist, es gibt sicherlich jede Menge Dinge, worüber Du Dich trotzdem freuen kannst. Manchmal glaube ich, dass wir Menschen viel zu viel dazu tendieren, mit unseren Augen auf die negativen Dinge gerichtet zu sein. Wir beschweren uns über dieses und jenes. Dabei übersehen wir all die guten Dinge, die unser Leben verschönern, vereinfachen oder bereichern.

Wütend

Als ich an Krebs erkrankte, sah ich verständlicherweise keine guten Dinge mehr im Alltag. Ich war mit meiner Aufmerksamkeit nur auf die Erkrankung und Therapie fixiert. Eines Tages entschied ich mich für radikale Dankbarkeit. Radikal? Ganz genau, weil wenn man in einer ganz miserabelen Situation steckt, dann braucht man eine radikale Denkweise oder Einstellung, um wieder daraus zu kommen. Mit radikaler Dankbarkeit boxte ich mich durch die Chemotherapie. Ich fing an intensiv auf die vielen guten Dinge zu schauen, die diese Zeit mit sich trug, wie zum Beispiel die liebevollen Krankenschwestern, gesundes Essen, Medizin gegen Magenschmerzen, die vielen bunten Mützen, die ich häkelte und die Zeit, die ich für mich alleine hatte.

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“Nur weil ich krank bin, muss ich mich nicht gehen lassen”, sagte ich gerne während meiner Chemotherapie und schminkte meine Lippen.

Vielleicht gibt es einige Dinge, die Dich momentan stören. Aber vielleicht gibt es dafür jede Menge andere Dinge, die Dein Leben segnen. Vielleicht ist es die Gesundheit, gutes Essen, ein warmes Zuhause, liebevolle Mitmenschen, eine Familie, Kinder, Freunde oder ein paar Kröten im Geldbeutel. Vielleicht sind es ganz andere Dinge und vielleicht hast Du sie vergessen, weil Du vielleicht zu sehr mit Deiner Aufmerksamkeit auf das Schlechte fokussiert bist.

Wie wäre es Dich an die guten Dinge in Deinem Leben zu erinnern? Schaden kann es nicht. Im Gegenteil, es könnte Dir vielleicht genauso helfen wie mir, als ich krank war. Ja, es könnte Dich vielleicht daran erinnern, dass Dein Leben gar nicht so übel ist, wie Du denkst.

Dankbarkeit – Der Weg zum Glück

Es gibt immer irgendetwas, worüber wir uns aufregen können. Nehmen wir das Wetter als Beispiel. Schaut Euch in Ruhe die Liste an!

Zum Aufregen
Quelle: binmitdabei.com

Eine Sache der Sichtweise
Ich glaube, dass vieles im Leben eine Sache der Perspektive und Einstellung ist. Der Eine freut sich über das warme Wetter, der Andere jammert, dass sein Tomatenbeet austrocknet. Die Eine liebt Schnee, die Andere verflucht matschige Straßen.

Jeder Mensch hat das Recht eine eigene Meinung zu bilden. Vergiss aber nicht, dass unsere Meinung, unsere Einstellung oder unsere Sichtweise auf bestimmte Dinge im Leben eine große Wirkung auf unsere Laune haben können. Viele wundern sich, warum sie traurig, frustriert oder wütend sind, aber leider stellen sich die Wenigsten die Frage, welche Einstellung sie im Herzen tragen.

Dankbarkeit – Der Weg zum Glück
Im Sommer 2013 erhielt ich die Diagnose Krebs. Insgesamt hatte ich sechs Zyklen einer Chemotherapie. Diese Erfahrung bestand aus vielen unterschiedlichen Emotionen. Mal Leid, mal Freude. Mal Kummer, mal gute Laune. Auf meinem YouTube Kanal kannst Du mehr dazu erfahren (Erfahrungsbericht & Erkenntnisse während meiner Krebstherapie).

Foto 3Sommer 2013: Hier wusste ich noch nicht, dass ich Krebs habe.

Wenn ich zurück blicke erkenne ich, dass eine bestimmte Einstellung für mich persönlich eine große Hilfe war, um diese Therapie so gut es ging zu überwinden. Es war die Dankbarkeit. Ich nahm mir vor, mich auf die guten Dinge zu fokussieren, die ich in dieser Zeit erlebte. Ein Beispiel ist die liebevolle Betreuung der Krankenschwestern und Ärzte. Ob Du es glaubst oder nicht, aber manchmal freute ich mich auf einem Zyklus, um die Krankenschwestern wiedersehen zu können. Ihre aufmerksame, ruhige und gefühlsvolle Art war wie Honig für meine Seele.

Ein weiterer Punkt, wofür ich sehr dankbar war: Zeit für mich zu haben. Natürlich war die Chemobehandlung eine u.a. qualvolle Erfahrung, doch trotzdem war ich froh, viel Zeit für mich alleine zu haben. Ich bedankte mich im Herzen und versuchte meine Zeit mit viel Ruhe und Schlaf zu füllen. Manchmal beschäftigte ich mich sogar mit kreativen Dingen, wie zum Beispiel meine eigenen Mützen zu häkeln. Und wenn ich genügend Kraft und Energie hatte, ging ich spazieren. Für diese Aktivitäten war ich sehr dankbar.

Gelernt Mützen zu häkelnHier häkle ich meine erste Mütze.

Und was ist mit Dir? Wofür kannst Du dankbar sein?
Mir ist klar, dass das Leben kein Picknick ist und besonders aus diesem Grund sollten wir intensiv damit anfangen, eine dankbare Haltung zu entwickeln. Man kann sich darüber beschweren, dass Rosen Dornen haben, aber wie wäre es sich darüber zu freuen, wie hübsch Rosen doch sind? Man kann sich über Regen und graue Wolken aufregen, aber wie wäre es sich daran zu erinnern, dass diese Tage unsere Natur mit lebenswichtigen Elementen versorgen?

Ich habe immer gedacht, dass die glücklichen Menschen die dankbaren sind. Aber mittlerweile bin ich der Meinung, dass die dankbaren Menschen die glücklichen sind. Freude entsteht, wenn Dankbarkeit besteht. Um dieses selbst erfahren zu können habe ich eine kleine Hausaufgabe für Dich.

Der Bohnen-Transport.
Ich möchte, dass Du für den heutigen Tag bewusst auf die Dinge guckst, wofür Du sehr dankbar sein kannst (solltest). Vielleicht ist es die Möglichkeit, gesundes leckeres Essen einzukaufen. Oder vielleicht hast Du eine bezaubernde Familie, gute Freunde oder nette Arbeitskollegen. Vielleicht hattest Du ein schönes Gespräch mit einer netten Person. Vielleicht wurdest Du in einem Café liebevoll bedient. Vielleicht besitzt Du ein gemütliches Bett, worin Du jeden Abend warm und kuschelig einschlafen kannst. Oder die Tatsache, dass Du diesen Artikel lesen kannst, ist auch ein großer Dankbarkeits-Punkt.

Um diese Hausaufgabe gezielter ausüben zu können möchte ich, dass Du Dir zwei Behälter oder Gläser schnappst. Ein Glas füllst Du mit Bohnen. Eine kleine Hand voll genügt. Nun ist es die Aufgabe, jede Bohne in das andere Glas zu bekommen. Für jeden Dankbarkeits-Punkt, der Dir bewusst ein- oder auffällt, darfst Du eine Bohne transportieren.

Bohnen-Jagd

Hier ist eine kleine Liste von Dankbarkeits-Punkten, die mir heute bewusst aufgefallen sind und für die ich sehr glücklich bin:

  • Eine Kanne Tee für den Start in den Tag
  • Ein leckeres Frühstück
  • Die Tatsache, wieder einen neuen Tag begrüßen zu können
  • Zeit für meine Verpflichtungen zu haben
  • Meine alte Waschmaschine, die immer noch fleißig funktioniert
  • Meine Herdplatte
  • Von einer netten Kassiererin bedient worden
  • Sport
  • Mein Zuhause
  • Meine Familie
  • Zeit zum Schreiben
  • Meine Rechnungen bezahlen zu können
  • Mein erster Pferdeschwanz (seit meinem Haarausfall hat es dafür ca. drei Jahre gedauert)

Mein erster Pferdeschwanz.
Die Liste geht weiter und nun möchte ich, dass Du an Deiner arbeitest. Schaffst Du es, am Ende des Tages alle Bohnen in das andere Glas zu bekommen?

Mein Blog. I Nicht pErFeKt, aber ehrlich & direkt.

Ein Gedicht für alle Kinder, die mit einer Krebstherapie konfrontiert sind.

Heute trage ich einen Smiley.

Heute trage ich einen Smiley,
zusammen sind wir ein Team.
Er sagt mir jeden Tag:
„Verliere die Freude nie!“

Bathroom

Mein Smiley ist mein bester Freund,
er ist bei mir jeden Tag.
Aufgeben tue ich nicht,
denn er macht mich bärenstark.

Sword

Und kommt es doch mal vor,
dass mein Bauch aua macht,
dann sagt mir mein Smiley:
„Es wird besser nach dieser Nacht.“

BedTime
Mein Smiley, du bist mein bester Freund.
Du gibst mir Kraft und Mut,
denn an Tagen, wo ich traurig bin,
versprichst du mir „Alles wird gut.”
Smiley_Kid

Als Gast bei Steffen Kirchner – 24.10. – 25.10.15 – Seminar LEBENSSTARK

LEBENSSTARK_2015

Steffen Kirchner_Ich

In jedem von uns steckt eine Stärke, die wir immer wieder gerne vergessen oder unterschätzen. Es kann ziemlich schwierig sein an sich selbst zu glauben, vor allem wenn die Umstände zunehmen und die Hindernisse schon fast unerträglich sind. Doch Steffen Kirchner (Mental-Coach) beweist in seinem Seminar LEBENSSTARK, dass jeder von uns lebensstark ist und auch immer sein kann. Schritt für Schritt geht er mit seinen Zuschauern durch unterschiedliche Kategorien, die ein lebensstarkes Leben ausmachen. Welche das sind, kannst Du auf seiner Webseite (www.steffenkirchner.de) genauer herausfinden.

Als Gast hat er mich eingeladen, damit ich ein kleines bisschen von eins meiner schwierigsten Zeit berichten konnte. Die Zeit, wo mir eine Ärztin mitteilte, dass ich krank bin. Nein, damit meine ich keine Grippe oder Erkältung, sondern Krebs. Zwar hasse ich die Grippe oder verstopfte Nasen, aber in dem Moment habe ich mir natürlich diese Erkrankungen um tausend mal mehr gewünscht, als Lymphdrüsenkrebs. Was hätte ich nur dafür gegeben, dass es sich doch nur um eine Erkältung gehandelt hat.

Um ehrlich zu sein, nichts, denn wenn ich heute auf diese Zeit zurück blicke stelle ich fest, mit nichts auf der Welt würde ich sie umtauschen. Sie war schwierig, aber gleichzeitig brachte sie mir bei, dass wo viel Schatten ist, scheint immer irgendwo eine große Sonne.

Im Interview von Steffen Kirchner teilte ich ein paar Erkenntnisse mit, die ich von dieser Zeit mitgneommen habe. Bis heute helfen mir diese Erkenntnisse im Alltag. Wie ein Wegweiser helfen sie mir die Ruhe und Hoffnung zu bewahren. Mein aktuelles Projekt besteht daraus alle Erkenntnisse in einem Buch zu verfassen, denn ich möchte sie gerne weiter geben.

Lieber Steffen, danke für das tolle Wochenende und für die vielen positiven Impulsen! :-)